2021
25. Oktober 2021
Linneser Frauen bei „Kaffee Pura“
Spitzenkaffee aus Äthiopien, dem Ursprungsland des Kaffees
Es war im Jahr 2011, als Markos Gebreselassi die Idee hatte, äthiopischen Kaffee nach Deutschland zu importieren. Er verstand es als kulturelle Brücke zwischen den beiden Ländern. Vor allem aber sollte der Kaffee sortenrein und ohne Zwischenhandel angeliefert werden. Vom Kaffeebauern geht der Rohkaffee an eine Kooperative und von dort direkt in den Export. Über Bremen gelangt er nach Gießen, wo sich der Unternehmer zunächst im Europaviertel angesiedelt hatte. Seit 2016 ist „Kaffee Pura“ in der Grünberger Straße 140.
Durch Vermittlung von Mezgebe Tafse konnten sich die Linneser Frauen unter Leitung von Dagmar Hinterlang über die Verarbeitung des Kaffees informieren. Schon beim Betreten des Gebäudes war ein feiner Kaffeeduft zu vernehmen. Äthiopien hat rund 115 Millionen Einwohner. Etwa die Hälfte von ihnen lebt vom Kaffeesektor. Für die Linneser Frauen hatte Gebreselassi extra eine seiner beiden Röstmaschinen in Betrieb genommen. Er demonstrierte jeden Schritt der Verarbeitung, hier ging es um 30 Kilogramm der Sorte Sidamo. Die Kaffeesäcke neben der Maschine verraten die Anbaugebiete, ob Lekemti oder Tepi, ob Bonga Forest, Yirgacheffe oder eben Sidamo. Es gibt über 800 verschiedene Kaffeearomen, berichtete Gebreselassi. Ein Röstvorgang dauert etwa 20 Minuten. Wichtig ist die langsame, schonende Temperatursteigerung. Kaffee ist ein Naturprodukt. Gebreselassi legt Wert auf eine gleichbleibende Qualität. Je höher das Anbaugebiet liegt, desto bekömmlicher ist der von Hand gepflückte Kaffee. Eine große Auswahl der Erzeugnisse von „Kaffee Pura“ gibt es übrigens auch beim Rewe in Kleinlinden. Wer ausführliche Beratung zu den einzelnen Sorten oder zum Umgang mit Kaffee wünscht, kann sich in der Grünberger Straße informieren. Die Öffungszeiten sind Mo-Fr 9 bis 17 Uhr, Sa 9 bis 13 Uhr. Der Laden verfügt über ausreichend Parkplätze und eine gute Busverbindung mit der Linie 1 (Haltestelle Waldstadion).
20. September 2021
Linneser Frauen informierten sich über äthiopisches Neujahr
Eigentlich haben wir jetzt erst das Jahr 2014 – wenn es nach dem äthiopischen Kalender geht. Der nämlich hat eine Differenz von sieben Jahren und acht Monaten im Vergleich zu dem in Deutschland gebräuchlichen. Beim Treffen der Linneser Frauen am 20. September 2021 berichtete Mezgebe Tafse von den Unterschieden. Mezgebe Tafse wurde in Äthiopien geboren, wohnt aber schon seit vielen Jahren in Kleinlinden. Der äthiopische Kalender verzeichnet zwölf Monate zu je 30 Tagen und einen 13. Monat mit fünf oder sechs Tagen, je nachdem ob es ein Schaltjahr ist oder nicht. Im 13. Monat bezahlt man keine Miete und keinen Strom, erhält aber auch keinen Lohn.
Das äthiopische Neujahr wird am 11. September gefeiert. Der Tag beginnt übrigens um sechs Uhr morgens, und nicht um Mitternacht. Jeder Tag hat zwölf Stunden, also von 6 bis 18 Uhr. Jahreszeitliche Veränderungen, wie frühe Dunkelheit am Abend, gibt es nicht. In den Monaten Juni, Juli und August ist Winter, obwohl die Temperatur bei 24 oder 25 Grad bleibt. Mezgebe erklärt schmunzelnd, dass ihre Mutter immer mahnte, nur ja eine Jacke anzuziehen. Eine Umstellung von Sommer- auf Winterzeit gibt es nicht. Schnee kennt man aus Filmen, nicht aber aus der Lebenswirklichkeit. Für Mezgebe war es deshalb eine spannende Erfahrung, den ersten Schnee in Deutschland zu erleben.
17. August 2021
Kinder aus 20 Nationen
Beim Treffen der Linneser Frauen am 16. August 2021 – wieder bei „El Greco“ in Allendorf – berichtete Ingrid Hubing von ihrer Arbeit mit Kindern in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (HEAE) in der Rödgener Straße. Sie hat Informationsmaterial mitgebracht. Einmal hält sie ein Bild in der Hand. Es zeigt eine Gruppe von Kindern mit strahlenden Gesichtern. Gerade haben sie an einem sportlichen Wettbewerb teilgenommen. Sie sind stolz auf ihre Leistung, obwohl sie Letzte geworden sind. Die Kinder auf dem Foto sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Beschulungsangebots in der HEAE. Ingrid Hubing hat das Angebot vor fünf Jahren aufgebaut. Damals gab es fünf Lehrkräfte, darunter drei Pensionäre. Heute sind es zwölf, und auch die Schülerzahl ist gewachsen. Die zur Verfügung stehenden Räume begrenzen ihre Zahl auf 200. Eine Warteliste zeigt, dass eigentlich mehr Räume benötigt werden.
Das vom Hessischen Kultusministerium und vom Hessischen Sozialministerium geförderte Beschulungsangebot umfasst Mathematik, Englisch, Deutsch als Zweitsprache und Sport. Die große Fluktuation und die Herkunft der Kinder lassen einen „normalen“ Unterricht aber kaum zu. Manche der Kinder haben eine Schule noch nie besucht, andere sind traumatisiert von der Flucht zu Fuß über den Balkan. Es gibt Analphabeten, Kinder, die noch niemals einen Stift in der Hand hatten, und solche, die Gewalttaten mit ansehen mussten. Das Wichtigste ist also, flexibel und mit liebevoller Zuwendung auf die Kinder einzugehen, betonte Hubing. Besonderer Akzent liegt auf der Vermittlung von Achtsamkeit, Pünktlichkeit, gegenseitiger Rücksichtnahme und pfleglichem Umgang mit den zur Verfügung gestellten Materialien. Der Unterricht findet an fünf Tagen in der Woche statt. Die Kinder kommen aus etwa 20 Nationen. Gemeinsame Sprache ist Deutsch. Ingrid Hubing berichtet von Begegnungen der Flüchtlingskinder mit Schulklassen aus der Umgebung. Pandemiebedingt mussten die Begegnungen allerdings zurückgefahren werden. Um einheimischen Schülerinnen und Schülern eine Vorstellung davon zu geben, wie schwierig es ist, sich auf die neue Sprache „Deutsch“ einzulassen, erhielten sie eine kleine Aufgabe. Sie sollten einen Satz in der jeweiligen Muttersprache ihrer schulischen Gäste einüben – ein Beitrag zu gegenseitigem Verständnis. Ingrid Hubing bedauert, dem Bewegungsdrang der Kinder nicht ausreichend nachkommen zu können. Für sportliche Betätigung steht in der HEAE nur eine asphaltierte Fläche zur Verfügung. Insofern ist auch hier Phantasie und Flexibilität gefragt. Das Beschulungsangebot der HEAE ist verwaltungsmäßig an die Brüder-Grimm-Schule in Kleinlinden angedockt. Ingrid Hubing freut sich über die gute Kooperation mit dem dortigen Kollegium.
19. Juli 2021
Linneser Frauen
Ich nehme an, die meisten von Ihnen haben noch nie von Amabie gehört.
Amabie ist ein japanisches Fabelwesen, das gute Ernten voraussagt oder die Menschen vor Epidemien schützt, wie jetzt vor Corona.
Die hier abgebildete Amabie ist von Schüler*innen der japanischen Schule in Frankfurt gezeichnet worden. Eri Weller hat sie zum Treffen der Linneser Frauen mitgebracht. Der japanische Schriftzug bedeutet: „Dagmar ist nicht zu Hause!“. Man hängt die Nachricht an die Haustür, wobei der Name immer an die jeweiligen Hausbewohner angepasst wird. Das Virus liest die Nachricht, denkt sich, dass ein Besuch nicht lohnt und wandert weiter ...
Die Linneser Frauen waren wieder einmal zu Fuß unterwegs. Sie spazierten die Holzburg hinunter und hinüber nach Allendorf. Ziel war das „El Greco“ im Sport- und Kulturzentrum, wo sich zwei Frauen, die mit dem Bus gekommen waren, noch hinzu gesellten. Gastwirtin Tanja Meier servierte griechische Köstlichkeiten.
Dagmar Hinterlang
21. Juni 2021
Treffen der Linneser Frauen im Juni 2021
Das Treffen der Linneser Frauen führte diesmal in die Vergangenheit. Gemütlich in der Weinlaube sitzend unterhielten sich die Frauen über die vielen Geschäfte, die es einst in Kleinlinden gab. Da war die Erinnerung an Bäcker Lutz und Bäcker Stein, an den alten Laden von Germersch in der Wetzlarer Sraße und an das Anwesen von „Achtersch“ an der Ecke Frankfurter Straße/Wetzlarer Straße, dort, wo heute der Bäcker Moos sein Gebäude hat.
Überlegungen gab es auch zu einstigen Bewohnern der Wetzlarer Straße. Aber wie war das noch mal genau? „Wohnten die nicht neben ….?“ - „Nein, das war schräg gegenüber …!“
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Fotos: Archiv Kulturkreis Kleinlinden / "Linneser Backschießer"
Vielen Dank an Ingrid Hubing, die uns ihren weitläufigen und liebevoll gepflegten Garten wieder zur Verfügung stellte.
Das nächste Treffen
der Linneser Frauen ist am 19. Juli.
Herzliche Einladung!
Ort und Programm werden je nach Wetter und Pandemielage kurz vorher bekannt gegeben.










Die Linneser Frauen
16. Mai 2021
Liebe Linneser Frauen,
die Zahlen machen Mut. Die 7-Tage-Inzidenz sinkt und so können wir uns vielleicht schon im Juni nach langer Pause wieder einmal treffen. Sollten die Kontaktbeschränkungen bis dahin aufgehoben sein, könnten wir für den 21. Juni einen Spaziergang und ein kleines Picknick planen. Das wäre wirklich prima. Ich hoffe also auf weiteren Rückgang der Infektionszahlen und die damit verbundenen Lockerungen.
Am 17. Mai wird es leider kein Treffen geben.
Ich hoffe, Ihnen/euch allen geht es gut!
Herzliche Grüße und vielleicht bis bald, Dagmar Hinterlang
14. April 2021
Liebe Linneser Frauen,
draußen ist strahlend schönes Wetter. Es verlockt zu einem Spaziergang und dennoch:
Auch unser Treffen am 19. April muss leider ausfallen!
Die gegenwärtige Pandemielage erlaubt es leider nicht, unsere Gruppentreffen wieder aufzunehmen.
Wie die Situation im Mai und Juni aussehen wird, kann niemand vorhersagen und so müssen wir uns von Termin zu Termin hangeln und schauen, was geht.
Ich hoffe, Ihr seid alle gesund, vielleicht auch schon geimpft, und könnt zuversichtlich in den Frühling blicken.Die Blumen in den Gärten und die aufblühende Natur lassen Corona jedenfalls ein bisschen vergessen.
Herzliche Grüße und bis hoffentlich bald,
Dagmar Hinterlang